Gasthaus Sperl
Abbruch trotz Bauordnungsnovelle
Das „Sperl-Haus" im 4. Bezirk ist eines der prominentesten Opfer der Ab-risswelle von 2018. Der Fall des in Windeseile demolierten Biedermeier-hauses mit seinem Traditionsrestaurant führt vor Augen, wie hoch der wirtschaftliche Druck auf viele Altbauten inzwischen ist.

Wenn schon in den Außenbezirken der Reihe nach historische Gründer-zeithäuser durch Neubauten ersetzt werden, verwundert es kaum, dass
in den Innenbezirken noch härtere Bandagen aufgezogen werden.

Der Verlust des Geböudes hinterlässt eine Lücke in der Wiener Kultursze-
ne, da nicht nur für seine architektonische Schönheit, sondern auch
für seine Rolle als kultureller Hotspot geschätzt wurde.
Baunovelle
Die Bauordnungsnovelle von 2018 in Wien stellt einen entscheidenden Schritt in der Weiterentwicklung der städtischen Bauregulierungen dar. Diese Anpassungen reflektieren den stetigen Wandel in der Stadtentwicklung und adressieren Schlüsselfaktoren wie Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit. Die Novelle legt verstärkten Wert auf innovative Wohnformen, wodurch Flexibilität in der Gestaltung von Bauvorhaben gefördert wird, um zeitgemäße und bedarfsgerechte Wohnlösungen zu ermöglichen. Durch klare Vorschriften und Richtlinien wird nicht nur die Qualität der Bauprojekte sichergestellt, sondern auch eine harmonische Integration in das urbane Umfeld gewährleistet. Ein besonderer Fokus liegt auf umweltfreundlichen Aspekten und modernen Lebensqualitätsstandards. Insgesamt trägt die Bauordnungsnovelle 2018 dazu bei, die Stadtentwicklung in Wien auf nachhaltige

Weise zu lenken und den zukünftigen Anforderungen an eine lebenswerte städtische Umgebung gerecht zu werden.  Die Bauordnungsnovelle von 2018 in Wien berücksichtigt nicht nur zeitgemäße Entwicklungen, sondern nimmt auch speziell ältere Gebäude in den Fokus. Besondere Aufmerksamkeit wird den Gebäuden gewidmet, die vor 1945 errichtet wurden. Diese historischen Strukturen tragen zum kulturellen Erbe der Stadt bei. Die Novelle sieht vor, dass bei Renovierungen und Umbauten von Gebäuden aus dieser Zeit sowohl der Erhalt des historischen Charmes als auch die Anpassung an moderne Standards im Sinne der Bauordnung im Vordergrund stehen sollen. Dieser Ansatz vereint den Schutz des kulturellen Erbes mit den zeitgemäßen Anforderungen an Sicherheit, Energieeffizienz und Barrierefreiheit. Somit wird die Bauordnungsnovelle nicht nur den heutigen Bedürfnissen gerecht, sondern bewahrt auch das historische Erbe Wiens für kommende Generationen.
Interview mit Frau Henn
Anwohnerin und Hausbesitzerin

"Skrupellos und lächerlich..."